Denkmalschutz

Vermittlung kultureller Identität durch den Denkmalschutz
  • Denkmalpflege und Denkmalschutz sind Mit-Sachwalterinnen des anspruchsvollen kulturellen Selbstbildes der Stadt. Sie haben demzufolge die Aufgabe, in Gemeinsamkeit mit anderen Institutionen und Ämtern eine Kontinuität der wertvollen Überlieferung zu sichern und damit die Stadt für ihre Einwohner und Gäste weiterhin attraktiv zu halten.
  • Denkmalpflege und Denkmalschutz tragen maßgeblich zur Herausbildung einer städtischen Identität bei. Dazu bedürfen ihre Inhalte allerdings einer intensiven Vermittlung nach außen. Deshalb sind darauf bezogene Vorhaben zur kulturellen Bildung wichtig, die sich an breite Bevölkerungskreise und insbesondere an Kinder und Jugendliche richten. Die Mitwirkung am „Pegasus-Projekt“ des Freistaates stellt diesbezüglich einen Anfang im Bereich der Schüler- und Jugendarbeit dar. Darüber hinaus ist eine Verknüpfung der Vermittlungsarbeit mit der in anderen Bereichen geleisteten - beispielsweise mit der auf das Erbepflege bzw. die Regionalgeschichte bezogenen - sinnvoll.
  • Denkmalpflege muss, um nicht zu einer „verstaubten“ Angelegenheit zu werden, auch in der Darstellung nach außen, der Nutzung neuer Medien, der Einbindung junger Menschen in ihre Arbeitsfelder, konkreter auf die jüngere Generation zugehen und diese versuchen zu interessieren; sie muss sich „verjüngen“ (z. B. durch Ermöglichung von Praktika, Beteiligung an der studentischen Ausbildung).
  • Im Rahmen des Stadtmarketings sollen Themen der Denkmalpflege stärker Berücksichtigung finden. Die Schönheit der Stadt und das architektonische Schaffen in Vergangenheit und Gegenwart sind Bestandteil und zugleich Rahmen innerhalb dessen die kulturelle Vielfalt gelebt wird. Sie prägen die „Marke Dresden“ wesentlich mit.
Stete Neukonturierung von Denkmalpflege und -schutz
  • Die Konturierung der Denkmalpflege als Disziplin zeigt sich deutlich immer in Auseinandersetzungen mit anderen Ansätzen (bau)geschichtlicher Deutung und Vereinnahmung. Zu einer Kultivierung des Austausches und des Diskurses muss die Denkmalpflege nicht nur wesentliche Impulse geben, sondern auch initiativ werden. Sie wird neue bauhistorische Felder wie die Architektur nach 1990 erschließen.
  • Das Thema „Satzung Kulturlandschaft Dresdner Elbtal“, dem ein Stadtratsbeschluss zugrunde liegt und das in den kommenden Jahren institutions- und ämterübergreifend erarbeitet wird, ist ein Hauptanliegen der Dresdner Denkmalpflege und entsprechend auszuarbeiten. Die Erarbeitung bietet die Chance einer Verständigung der städtischen Gesellschaft über den Wert und die Konsequenzen des Denkmalschutzes in dem betroffenen Gebiet und in der Stadt im Allgemeinen.
  • Seit Juni 2012 steht "Hellerau - Laboratorium einer neuen Menschheit" auf der deutschen Tentativliste als UNESCO Welterbestätte. An der erfolgreichen Vorbereitung war das Amt für Kultur und Denkmalschutz aktiv beteiligt. Die städtische Denkmalpflege ist eingebunden in die Arbeit der Interessengemeinschaft und wird in diesem Gremium fachlich mitarbeiten.
Wirksamkeit durch Kooperationen verbessern
Die Rezeption wie die offene und lebendige Reflexion zeitgenössischer Entwicklungen der Architektur wie auch der Stadtplanung entsprechen der denkmalpflegerischen Fokussierung auf den Begriff der historischen Authentizität. Die Denkmalpflege vermag zur Sensibilisierung für Fragen der Identitätsbildung - und somit des Verhältnisses von Tradition und Innovation - im gesellschaftlichen Diskurs wesentlich beizutragen. Die Wirksamkeit von Denkmalpflege und -schutz sind in starkem Maße von ihrem Zusammenwirken mit anderen Bereichen und Partnern abhängig. Demzufolge gilt es, vor allem an den Schnittstellen zusammenzuarbeiten. Dazu gehört:
  • Die Intensivierung der Kontakte ins Ausland - beispielsweise zu den Partnerstädten. Im kulturellen Austausch über Fragen des Denkmalschutzes, aber auch in der Werbung für die Stadt, sollten die Spezifika des Dresdner Stadtbildes als eine Art optische Identität vermittelt werden.
  • Das Verhältnis von Baukultur zu anderen Bereichen der Kultur sollte mehr thematisiert werden. So spiegelt die Einbindung des Denkmalschutzes in das Kulturressort Dresdens nicht nur den Leitbegriff wider, unter dem Bauen und Baugeschichte hier subsumiert werden, sondern es gibt – wie etwa im Bereich „Kunst im öffentlichen Raum“ – auch gemeinsame Schnittmengen, die diese Zuordnung konkretisieren könnten.
  • Die baukulturellen Überlieferungen Dresdens werden nur selten in ihrer Wirkung als Wirtschaftsfaktor gewürdigt. Die zugrunde liegenden Zusammenhänge gilt es verstärkt zu beleuchten und öffentlich zu vermitteln.

Keine Kommentare: