Bildende Kunst

Junge Kunst-Szene und Galerienlandschaft unterstützen
  • Insbesondere die durch eine Vielzahl von Akteuren geprägte junge Kunst-Szene – die in starkem Maße durch die HfBK und ihre Studenten sowie Absolventen geprägt wird – hat in den letzten Jahren eine spannungsvolle Eigendynamik entwickelt. Die Szene bewegt sich in neuen, sich stetig verändernden Strukturen und Netzwerken und bietet in Offspaces unterschiedlichste Plattformen für junge Künstler. So wurden mit geh8 und bautzner69 neue Akzente gesetzt und das Angebot bereichert. Die Landeshauptstadt fördert vor allem innovative und experimentelle künstlerische Vorhaben junger Künstler aus der Region.

Neue Räume für die Kunst
  • Die Landeshauptstadt unterstützt die Eröffnung neuer Räume für Kunst. Neben fest etablierten Räumlichkeiten von „gestandenen“ Galerien werden darüber hinausgehend immer wieder weitere Plätze genutzt, die mitunter nur vorübergehend zum Kunstort werden. So hat sich aus der Kunstszene heraus beispielsweise die „galerie module“ entwickelt. Sie sieht ihre Aufgabe darin, Orte an Kunstschaffende zu vermitteln und Kunstschaffende an Räume. Ziel ist es, Off-Spaces als Präsentationsplattformen zu nutzen, Erlebnisräume zu erzeugen und ein Bewusstsein für bestimmte Orte zu schaffen.
  • Für die Kunst vergleichsweise neu sind auch die Örtlichkeiten, die durch die OSTRALE e. V. genutzt werden. Der im Frühjahr 2012 zwischen Landeshauptstadt und Verein unterzeichnete, zehnjährige Mietvertrag für die „Futterställe“ als zentrale Gebäude der OSTRALE ermöglicht eine langfristige Verankerung der Ausstellung für zeitgenössische Kunst im Dresdner Ostragehege. Die derart gelungene Verstetigung lässt darauf hoffen, dass in den kommenden Jahren von der Ostrale stärkere Impulse für die Dresdner Kulturlandschaft ausgehen.
  • Nach der Umgestaltung und Aufwertung des Umfelds des Kunsthauses Dresden wird davon ausgegangen, dass der Standort längerfristig beibehalten wird. Nichtsdestotrotz zählt die Schaffung eines großen Raumes für internationale Ausstellungen mittel- und langfristig zu den wichtigen Zielen. Dazu ist durchaus auch die Anbindung an eine bestehende Institution denkbar.
  • Angesichts der derzeitigen Lage auf dem Immobilienmarkt, die zu einer Verknappung und Verteuerung von künstlerisch nutzbaren Arbeitsräumen führt, unterstützt die Landeshauptstadt Künstlerinnen und Künstler bei der Nutzbarmachung/Erhaltung derartiger Räume. Die Entwicklung der Immobilien- und Mietpreise wird langfristig eine Änderung der Richtlinie zur Atelierförderung und eine Aufstockung der dafür nötigen finanziellen Mittel erzwingen. Zudem soll mit dem Liegenschaftsamt zur Nutzbarmachung geeigneter, zurzeit leer stehender städtischer Räume für Atelierzwecke kooperiert werden. In diesem Zusammenhang soll auch eine eventuelle Nutzung des Objektes Wilsdruffer Straße 3 als Atelierhaus thematisiert werden.
Kunstvermittlung im öffentlichen Raum
  • Die Kunstvermittlung, das heißt das Heranführen von größeren Publikumskreisen an zeitgenössische Kunst ist weiterhin einer der wichtigsten Schwerpunkte. Künftig sollen verstärkt Künstlerinnen und Künstler in die Vermittlungsarbeit einbezogen werden.
  • Nicht zuletzt stellt die Präsentation von Kunst im öffentlichen Raum ein hervorragend geeignetes Mittel zur Vermittlung von - durchaus auch zu kontroversen Diskussionen herausfordernden - künstlerischen Positionen für breite Bevölkerungskreise dar. Mit Kunst im öffentlichen Raum sollen weitere Akzente für die Gegenwartskunst gesetzt sowie Impulse zur künstlerischen Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Stadtraum und Stadtentwicklungsprozessen gegeben werden. Alles in allem wird in diesem Zusammenhang die Arbeit der Kunstkommission noch besser zu verdeutlichen sein, um neben städtisch gesetzten Wettbewerben und Ausschreibungen auch Künstlerinnen und Künstler zu ermutigen, Projekte einzureichen. Darüber hinaus gilt es, die Kunstkommission bei städtischen Bauvorhaben von Anfang an mit fachlichen Stellungnahmen oder künstlerischen Aufgabenstellungen frühzeitig einzubeziehen.
Einkommenssituation verbessern
  • Insbesondere da bildende Künstlerinnen und Künstler mehr noch als Akteure anderer künstlerischer Genres als „Einzelkämpfer“ agieren, sind die gegebenen Rahmenbedingungen zur Erzielung eines angemessenen Einkommens grundlegende Voraussetzung dafür, Kunst überhaupt schaffen zu können. Deshalb setzt sich die Landeshauptstadt dafür ein, dass Künstlerinnen und Künstler ein Honorar für die Ausstellung bzw. die Nutzung ihrer Werke oder in anderer Form, z.B. mit der Produktion eines Katalogs eine werthaltige Hilfestellung zur Erzielung von Honoraren erhalten. So sollen ab 2013 entsprechende Leistungen vergütet und beispielsweise für Präsentationen im Kulturrathaus ein Ausstellungshonorar gezahlt werden. Darüber hinaus sollen nach Möglichkeit im Kontext der kommunalen Kulturförderung vermehrt Stipendien an bildende Künstlerinnen und Künstler vergeben werden.
  • Dem gleichen Zweck dient die Unterstützung der vom Künstlerbund Dresden neu etablierten KÜNSTLERMESSE DRESDEN, die im Rahmen der Messe „room + style als neues Messeformat etabliert wird. Dadurch ist eine gute Plattform zur weiteren Entwicklung des Kunstmarktes bzw. zur Präsentation Dresdner Kunstschaffens mit regionaler und lokaler Bedeutung gegeben.

2 Kommentare:

  1. Ich wollte als erstes mal anmerken,dass unter den Künstlern, die ich kenne, niemand von dieser Website gewusst hat, was schade ist. Wenn ich mir hier die wenigen Einträge ansehe, wäre es vielleicht eine gute Idee, an alle Dresdener Galerien, an die Stelle für Öffentlichkeitsarbeit der HfbK, das Kunsthaus, den Künstlerbund eine Mail zu schreiben, mit der alle ihre Künstler daraufhinweisen, dass sie hier vielleicht versuchen können an ihrer Situation in dieser Stadt mitzugestalten.
    Auch ich habe erst vor ein paar Tagen von der Möglichkeit erfahren hier sein Kommentar zur Lage abzugeben.
    Ich habe das Gefühl, dass Hauptproblem dieser Stadt im Verhältnis zu seinen zeitgenössischen Künstlern ist, dass wenig bis gar kein Atelierraum angeboten wird. Nachdem die vielen Künstler nach ihrem Diplom aus der HfbK herauskommen, gehen sie weg, hauptsächlich nach Berlin und Leipzig. Dort hat zumindest die Wirtschaft die Künstler in der Stadt als interessanten Markt wahrgenommen. Erst werden alte unsanierte Fabrikgebäude an mittellose Künstler vermietet, dann werden Heizungen eingebaut und die Räume werden an besser verdienende Künstler vermietet und am Schluss werden Fabriken zu schicken Lofts umgebaut und dann ziehen sehr reiche Künstler ein, meist aus dem Ausland. Natürlich braucht diese Stadt nicht viele von letzteren Räumen, sonderen bezahlbaren Atelierraum, aber ich denke trotzdem, dass es bezeichnent ist, dass, wenn man in Immoscout" Ateliers" eingibt, man in den beiden anderen Städten viele Ergebnisse für Arbeitsräume angezeigt bekommt, in Dresden aber nur eins, zwei Ergebnisse für ausgebaute Luxuswohnungen. Man kann sehr weit draußen Atelierräume finden, aber ich denke, es würde Dresden gut tuen seine Künstler in sichtbarer Nähe zu halten. Das würde der Stadt mit Ihrem Ruf als Kunststadt nicht nur einen rückgewandten, sondern auch einen zukunftweisenden "Flair" verschaffen und ich wäre sehr froh, wenn die Situation mit der Atelierknappheit beim Kulturentwicklungsplan mit einem hohen Stellenwert berücksichtigt werden würde. Hat diese Stadt nicht leerstehende Schulen oder Gebäude, die nicht gerade vor den Toren der Stadt liegen und die geeignet wären den Künstlern Raum zu geben?

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    1. Liebe Britta Jonas,
      vielen Dank für das Feedback. Wir nehmen alle Anregungen, insbesondere dazu, wie wir Medien und Informationen wie dieses Blog zukünftig noch breiter streuen können, gerne auf und arbeiten kontinuierlich am Ausbau unserer Verteiler und "Kanäle". Künstlerbund, HfBK, Kunsthaus und viele andere uns bekannte Interessengruppen haben wir über dieses Blog sowie über die aktuelle Arbeit am Kulturentwicklungsplan auch im Vorfeld der letzten Bürgerversammlung informiert.
      Die Problematik mangelnder Arbeitsräume hat sich in den letzten Monaten über alles Sparten hinweg tatsächlich als ein sehr dringliches erwiesen, das wir entsprechend aufgreifen werden.
      Cornelia Walter

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